Warum ist der Einsatz einer ausreichenden Anzahl von Detektiven bei einer Observation durch nichts zu ersetzen?
Observation vs. GPS Einsatz
Viele Mandanten schrecken vor einer Beobachtung von Zielpersonen zurück und wünschen stattdessen lieber eine GPS-Überwachung.
Warum der Einsatz dieser Methode nicht nur illegal, sondern auch in vielen Fällen gar nichts bringt, wollen wir Ihnen hier näher erläutern.
Ein fiktiver Fall unserer Detektei
Nehmen wir einfach mal an, dass unsere fiktive Frau Schuster ihren Ehemann beobachten lassen möchte. Sie informiert sich dazu bei einigen Detekteien.
Frau Schuster erfährt, dass für eine Observation meist drei Detektive eingesetzt werden, um alle Zu-/ Abfahrtswege abdecken zu können, um innerhalb des Sichtfeldes der Zielperson die Detektive regelmäßig wechseln zu lassen und auch um auf Verhaltensänderungen der Zielperson sofort reagieren zu können und eine wirklich lückenlose, unbemerkte Observation sicherstellen zu können.
So, oder so ähnlich, wird es unserer fiktiven Frau Schuster in den ersten beiden Detekteien erklärt.
Technische Observation
Die dritte Detektei hingegen, bietet Frau Schuster eine „technische Lösung“ und den Einsatz eines einzelnen Detektiv an. Frau Schuster freut sich die wohl günstigste Detektei gefunden zu haben und beauftragt den Anbieter mit der „technischen Lösung“. Dass Frau Schuster sich damit strafbar macht, ist ihr gar nicht bewusst. Aber Unwissenheit schützt vor Strafe nicht, lautet einer der wohl bekanntesten Leitsätze im Deutschen Strafrecht.
Ein Detektiv beginnt mit der Observation des fiktiven Herrn Schuster
Der Detektiv beginnt wenige Tage später mit der beauftragten Observation. Er folgt Herrn Schuster von seinem Wohnsitz in Eschborn bei Frankfurt bis in die Frankfurter City. Hier auf der Miquellallee verliert der Detektiv den Sichtkontakt zum Zielfahrzeug verkehrsbedingt und aufgrund der zahlreichen Ampelschaltungen. Nun aktiviert er den GPS-Sender, den er zuvor am Zielfahrzeug angebracht hat und stellt fest, dass das Zielfahrzeug sich weiter stadteinwärts bewegt.
Der Detektiv folgt nun dem GPS-Signal
Er folgt nun dem GPS-Signal. Bis in die Stadtmitte, in die Töngesgasse. Hier angekommen, kann der Detektiv das Zielfahrzeug nicht sofort finden. (GPS Sender sind innerstädtisch meist nur +/-50 bis 100mtr. genau zu orten).
Als sich das Signal nicht mehr bewegt, fährt der Detektiv dorthin.
Nach 15min. findet er das parkende Zielfahrzeug im Parkhaus Konstabler Wache in der ersten Parkebene wieder. Herr Schuster ist da schon längst weg. Wo Herr Schuster ist, weiß der Detektiv nicht und kann ihn auch nicht wieder finden.
Im näheren Umkreis gibt es rund 15 Hotels, zahlreiche Gaststätten, Restaurants und unzählige private Wohnungen. Außerdem einige Taxistände und auch das Parkhaus selbst hat drei verschiedene Ein-/ Ausgänge, die der einzelne Detektiv nicht alle zeitgleich einsehen kann.
Ergebnis: Die Zielperson ist weg!
Knapp dreieinhalb Stunden später kehrt Herr Müller zu seinem Auto zurück, steigt ein und startet die Fahrt.
Die Fahrt führt – auf dem direkten Weg und ohne jeden Zwischenstopp – zurück stadtauswärts über Frankfurt Bockenheim bis nach Eschborn im Taunus, an die private Wohnanschrift der Eheleute Schuster.
Fazit aus dem Detektiv-Einsatz:
Was Herr Schuster gemacht hat, weiß Frau Schuster immer noch nicht; muss aber die Rechnung des Detektiv trotzdem bezahlen, da Detektive als Dienstleister ergebnisoffen arbeiten.
Hätte Frau Schuster gleich eine seriöse, professionelle Detektei eingeschaltet und lieber drei Detektive bezahlt, wüsste Frau Schuster jetzt, was ihr Mann gemacht hat, wo er war und dass er sich im rund 200mtr. entfernt liegenden Westin Grand Hotel mit einer jungen Frau getroffen hat und sich dort mit der jungen Dame auf einem von ihm angemieteten und bar bezahlten Hotelzimmer vergnügt hat. Professionelle Detektive hätten dies dokumentiert und nach Beendigung des Treffens die junge Dame verfolgt, um deren Identität zu klären.
All‘ dies weiß Frau Schuster nicht und wird sie auch nie erfahren.
Dieses Fallbeispiel ist fiktiv. Jedoch tragen sich solche Fälle regelmäßig zu, wenn unsere Detektei dann – als zweite Detektei – eingeschaltet wird und von enttäuschten Kunden solche, oder ähnliche Geschichten zu hören bekommt.
Der GPS Einsatz für Detekteien und Privatpersonen ist strafbar!
Bedenken Sie, dass die Anbringung eines GPS Senders im privaten Bereich eine Straftat darstellt und – wenn der Sender gefunden wird – auch Ihnen als Auftraggeber eine empfindliche Strafe (keine Ordnungswidrigkeit!) und ein Ermittlungsverfahren durch die Staatsanwaltschaft droht. Schon der Bundesgerichtshof, als höchstes deutsches Gericht, hat dies klar entschieden! (Urteil vom 4.6.2013, Az. 1 StR 32/13)
Observationen unterhalb von drei Detektiven funktionieren auf deutschen Straßen nicht. Wer Ihnen etwas anderes erzählt, versucht nur – wider besseren Wissens – Geld zu verdienen, hat aber wenig bis kein Interesse an einer seriösen, professionellen Dienstleistung.
Selbst die Polizei setzt bei verdeckten Observationen von Zielpersonen meist sechs bis acht Beamte zeitgleich ein. Das nicht etwa, weil die Beamten so gerne Überstunden machen, sondern weil eine lückenlose Observation einer Zielperson selbst mit drei Observanten nur schwer zu realisieren ist; aber viele Mandanten mehr Personal nicht finanzieren können, oder wollen.
Unterhalb von drei Detektiven dürfen Sie jedoch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mit lückenhaften Berichten und verlorenen Zielpersonen rechnen. Mit anderen Worten: Sie werfen ihr Geld ohnehin zum Fenster raus und der Aufwand verpufft im Nichts.
Weiterführende Links zu diesem Thema:
Weitere Informationen und ergänzende Hinweise finden Sie auf unserer Homepage unter:
https://www.lentz-detektei.de/firmenprofil/observationstaktik
und
https://www.lentz-detektei.de/firmenprofil/fachliche-einordnung
Viel Spaß beim lesen!
Über den Autor: Daniel Martin Ortega
Der gebürtige Spanier ist ZAD geprüfter Privatermittler (IHK), hat weltweite Einsatzerfahrung in praktisch jedem Kontinent gesammelt und leitet hierbei Detektiv-Teams von bis zu fünf Detektiven. Er ist seit elf Jahren in unserem Team tätig. Zusätzlich ist der ehemalige KFZ-Mechaniker als interner Datenschutzbeauftragter (TÜV) ausgebildet und in der Mandantenbetreuung tätig. Er spricht neben Deutsch und Englisch auch muttersprachlich spanisch.
In seiner Freizeit ist der 38jährige viel auf dem Motorrad unterwegs und verbringt Zeit im Kreise seiner Familie in Deutschland und Spanien.
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