Der Wonnemonat Mai – Hochsaisson für Heiratsschwindler und -schwindlerinnen
Wenn einsame Herzen umschmeichelt werden, setzen Hirn und Verstand häufig aus. Man will glauben, was einem gesagt und geschrieben wird. Doch bevor das böse Erwachen kommt, sollte man bei geringstem Zweifel lieber auf Nummer sicher gehen und die Wahrheit durch eine professionelle TÜV zertifizierte Detektei herausfinden. Und keine Sorge, auch wenn es schmerzt, man ist nicht „selbst schuld“, die Online-Betrüger sind echte Profis.
Die Anonymität des Internets öffnet Tür und Tor für allerlei Betrügereien, bei denen es immer um Geld geht. Manche Methoden sind jedoch besonders perfide, denn sie greifen auch die Persönlichkeit der Opfer an und können neben den monetären auch seelische Schäden verursachen. Die Rede ist von Heiratsschwindlern, auch als Romance Scammer bekannt. Natürlich gibt es auch weibliche „Liebes-Betrügerinnen“, sie verfolgen jedoch häufig andere Ziele. Zudem lassen sich Männer weniger leicht bezirzen als Frauen, die häufig 50+ und schon eine Weile allein sind, wenn sie den Scammern ins Netz gehen. Welche Taktiken verfolgen diese Betrüger? Zuerst werden die Frauen angesprochen, dann umgarnt, verliebt gemacht und anschließend ausgenommen.
Romance Scammer sind auf Partnerbörsen und in sozialen Netzwerken aktiv
Niemand ist davor gefeit, auf einen Betrüger hereinzufallen; selbst die prominente und gut verdienende Marijke Amado hat ihren persönlichen Mr. Bink getroffen, der sie betrog und sich mit ihrem Vermögen aus dem Staub machte. Doch frau muss nicht reich sein, um Opfer werden zu können. Amado selbst vermutet, dass 450.000 Frauen in Westeuropa ein ähnliches Schicksal wie ihr widerfährt, Experten gehen von 10.000 jährlichen Fällen allein in Deutschland aus.
Wer etwa als Frau zum Beispiel bei Facebook angemeldet ist, wird häufig mit einer bestimmten Art von Freundschaftsanfragen konfrontiert. Dabei handelt es sich meist um Männer aus den USA, die eine hohe Position bei der Armee bekleiden und laut ihres Profils geschieden und recht gutaussehend sind. Oft haben sie auch Kindern die sie natürlich sehr lieben. Wie sympathisch! Streng genommen ähneln sich die Profile so sehr, dass ein Zufall ausgeschlossen werden kann. Nun, mag sich die eine oder andere Frau denken, wenn ein so attraktiver Mann mich anschreibt, werde ich nicht Nein sagen. Das Problem ist, die Bilder sind aus dem Netz gezogen und die Männer auf der anderen Seite der Leitung sitzen aller Wahrscheinlichkeit nach nicht in den USA, sondern in Afrika. Ja, das Netz überwindet Grenzen und lässt uns alle eng zusammenrücken – manche Frau hätte auf diese Erfahrung jedoch lieber verzichtet.
Diese unliebsame Erfahrung kann sie auch machen, wenn sie auf einer Singlebörse angemeldet ist. Die Gefahr ist bei kostenlosen Börsen am größten, die Plattformen, bei denen man Partnervorschläge zugeschickt bekommt und eben nicht selbst durch verschiedene Profile scrollen kann, bergen die kleinste Gefahr.
Wie gehen die Heiratsschwindler vor?
Es gibt eine einfach Regel: Man verliebt sich in die Person, die einem auch Liebe schenkt. Dieses Geschäft beherrschen die Scammer aus dem Effeff. Es beginnt harmlos, mit Komplimenten, Gesprächen über alltägliche Belanglosigkeiten und Anerkennung für die geäußerte Meinung. Der Scammer baut den Kontakt aus, erzählt aus seinem Leben, von seiner gescheiterten Ehe und entlockt seinem Opfer so immer mehr Informationen, die natürlich gegen es verwendet werden. Ziemlich schnell wird der Heiratsschwindler darauf drängen, das soziale Netz oder die Datingplattform zu verlassen und auf privaten Wegen zu kommunizieren. Natürlich ist es so leichter, all die anderen Aktivitäten zu verschleiern, zudem sind alle Plattformen daran interessiert, Fakeprofile zu eliminieren.
Eines schönen Tages ist es dann so weit: der Fremde gesteht seine Liebe. Er überhäuft seine Angebetete mit virtuellen Blumen, sendet romantische YouTube-Videos und Massen an verliebten Mails. Wer an diesem Punkt noch nicht ausgestiegen ist, sitzt jetzt in der klebrigen Liebesfalle. Denn es fällt Frauen schwer, sich gegen diese Art der Beeinflussung zu wehren, sie fallen leicht auf schöne Worte herein.
Man beginnt eine Beziehung, verlobt sich virtuell. Der Schwindler war „noch niemals so verliebt“ und gibt seinem Opfer das Gefühl, etwas ganz Besonderes zu sein. Natürlich sind Treffen geplant, doch sie finden aus schicksalhaften Gründen nie statt, und eines Tages platzt die Bombe und die alles entscheidende Frage wird gestellt: Liebling, kannst du mir mal eben 5000 Dollar überweisen? Der Bruder muss operiert, das eigene Café renoviert, das zukünftige gemeinsame Haus angezahlt werden. Und da Frau vertrauen will, schickt sie das Geld auf den Weg, was oft der Anfang einer Reise in die Überschuldung ist. Denn im Geschichten erfinden sind die Scammer echte Profis, und sie sind glaubhaft.
Wie kann man sich vor einem solchen Betrug schützen?
Heiratsschwindler sind nicht immer virtuell, manche sitzen ihren Opfern leibhaftig gegenüber. Viele Frauen, darunter auch die Holländerin Amado berichten, dass sie im ersten Moment skeptisch waren; ihre Intuition hat sie vor dem Betrüger gewarnt. Leider wird diese Warnung häufig in den Wind geschlagen. Es gibt einige Tipps, wie Frauen sich vor Scammern schützen können:
- Sie sollten immer skeptisch bleiben, vor allem, wenn jemand sich angeblich Hals über Kopf verliebt und seine großen Gefühle demonstrativ zur Schau stellt. Das ist ein Verhalten, das für einen Teenager angemessen ist, bei einem gestandenen Mann sollte es skeptisch machen.
- Wenn man Warnungen aus dem Bekanntenkreis hört oder die innere Stimme Bedenken anmeldet, sollte man den Mann überprüfen lassen. Es gibt professionelle Detektive, die die Wahrheit schnell ans Licht bringen. Am Ende spart man Tausende Euro, die nicht an den Betrüger gehen.
- Hat man sich bereits verliebt, dann sollte man Hilfe suchen; entweder bei Freunden oder bei einem Psychologen. Das Problem ist, Frauen, die einem Scammer zum Opfer fallen, bleiben nicht nur mit einer leeren Geldbörse, sondern auch mit einem gebrochenen Herzen zurück.
Weibliche Heiratsschwindler?
Natürlich sollte auch jeder Mann, der gegenüber einer neuen Bekanntschaft Zweifel hegt, deren Identität überprüfen lassen. Oftmals stecken hinter den hübschen Damen, die online zu finden sind, auch nur männliche Betrüger, die sich in Banden organisiert haben. Augen auf, bevor man sein Herz verschenkt!
Über die Autorin: Frances R. Lentz
Frances R. Lentz, Jahrgang 1989, ist seit 2010 in der Detektei Lentz GmbH & Co. Detektive KG tätig. Sie absolvierte nach ihrem Abitur und einem juristischen Studium eine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement und anschließend die zweijährige Ausbildung zur ZAD geprüften Privatermittlerin (IHK). Frau Lentz verfügt über langjährige Observationserfahrung im In- und Ausland und ist zudem ausgebildete Mediatorin (Univ.).
In ihrer Freizeit kocht und backt die Mutter eines Sohnes leidenschaftlich gerne, fährt Motorrad und liebt Wellness und lange Spaziergänge mit ihrem Hund.
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