Hochsaison für „Blaumacher“: Fehlzeiten nehmen im Sommer drastisch zu
Temperatur-Rekorde belasten den Mittelstand
Im Büro ist es heiß und stickig, über der Werkshalle brütet die Sommersonne: Verständlich, dass die meisten Arbeitnehmer jetzt lieber am See oder in der Eisdiele sitzen würden. Da der Betrieb aber weiter laufen muss, können Arbeitgeber in der Regel nicht allen Urlaubswünschen zur gleichen Zeit entsprechen. Nicht jeder mag sich damit abfinden: Gerade im Hochsommer schnellen die krankheitsbedingten Fehlzeiten alljährlich dramatisch in die Höhe. Und setzen den deutschen Mittelstand gehörig unter Druck, wie Marcus Lentz, Geschäftsführer der Detektei Lentz GmbH & Co. KG aus Frankfurt weiß: Die Anfragen mit Verdacht auf Lohnfortzahlungsbetrug erreichen in einer der größten Detekteien Deutschlands auch in diesen Tagen wieder einen traurigen Höhepunkt. „Wer nicht konsequent dagegen vorgeht, öffnet Nachahmern Tür und Tor – und bestraft seine ehrlichen Mitarbeiter“, betont der Chefermittler der Frankfurter Detektei Lentz & Co. GmbH
Wer krank ist, muss selbstverständlich zuhause bleiben – das sehen auch die allermeisten Chefs so. Ein kränkelnder Mitarbeiter auf Arbeit schädigt seine Gesundheit, steckt womöglich andere an und kann zudem seine gewohnte Leistung nicht abrufen. Häufige Erkrankungen, die plötzlich vor oder nach dem Wochenende auftreten, und das bei Mitarbeitern, die sonst vor Kraft und Energie nur so strotzen, kann aber mit der Zeit auch misstrauisch machen. „Für konkrete Schritte reicht das allein noch nicht“, erläutert Marcus Lentz, der seit über 20 Jahren im Auftrag mittelständischer Unternehmen und großer Konzerne Betrugsfälle im Betrieb aufdeckt. „Der Arbeitgeber braucht einen konkreten Verdacht und ein begründetes Interesse, um vermeintlichem Blaumachen einen Riegel vorzuschieben.“
Zeit ist Geld
Ein paar Tage frei auf Krankenschein – das wird in Deutschland immer beliebter: rund 225 Milliarden Euro Schaden erleidet unsere Wirtschaft pro Jahr durch solche Praktiken. Viele Ärzte machen es Simulanten bewusst leicht, im Bewusstsein vieler Arbeitnehmer ist Blaumachen sowieso ein Kavaliersdelikt. Dabei leidet nicht nur der Betrieb, der dem vermeintlich Kranken das Gehalt weiter zahlen muss, sondern auch die ehrlichen Kollegen. Sie müssen den Ausfall oft mit Überstunden wieder reinholen. „Wir erleben nicht selten, dass Arbeitnehmer im Krankenstand sogar anderweitig höchst produktiv werden: Sie verdienen sich „schwarz“ etwas auf dem Bau dazu, jobben im Getränkemarkt der Schwester oder schieben Sonderschichten in der Waschanlage“, berichtet Marcus Lentz aus Erfahrung. Verständlich, dass solche Praktiken nicht hinzunehmen sind.
Nulltoleranz bei Blaumachern
Wird ein Arbeitnehmer dabei erwischt, dass er im Krankenurlaub Dinge tut, die nicht mit einer Genesung seines Leidens vereinbar sind, drohen drastische Konsequenzen: Die Überführung in Sachen Lohnfortzahlungsbetrug rechtfertigt nicht nur die fristlose Kündigung, sondern kann auch strafrechtliche Folgen haben. Nicht selten muss der „Blaumacher“ auch einen Teil der Ermittlungskosten selbst tragen. Unternehmen, in denen ein entsprechender Verdacht aufkommt, sollten sich zunächst fragen, wie es generell um die Motivation der Belegschaft bestellt ist, rät Chefermittler Marcus Lentz, der in solchen Fällen nicht selten auch als Mediator auftritt. „Damit solche Erscheinungen nicht zum Massenphänomen werden, lohnt es sich, die Arbeitsbedingungen kritisch unter die Lupe zu nehmen und eventuell an verschiedenen Stellen nachzujustieren.“
Außerdem empfiehlt der erfahrene Detektiv, offen zu kommunizieren: Über die Solidarität mit kranken Mitarbeitern, über die eigenen Bemühungen für ein gutes Betriebsklima – und über die konsequente Haltung gegenüber Blaumachern. „Wird das Problem klar benannt, tragen viele Mitarbeiter Sanktionen auch aus eigenem Interesse mit – und Nachahmer bekommen eine klare, rote Linie aufgezeigt“, weiß Lentz. In der Regel melden Unternehmen nach einem erfolgreich aufgedeckten Fall ein bis zwei Jahre keine Probleme mit verdächtigen Fehlzeiten mehr.
Sauber und transparent
Entscheidend ist, weiß Marcus Lentz, dass die Ermittlungen sauber, rechtskonform und professionell geführt werden. Von Nachforschungen auf eigene Faust warnt der Chefermittler dringend: Nicht selten machen sich Laien-Detektive durch Unkenntnis der rechtlichen Rahmenbedingungen sogar selbst strafbar. Abgesehen davon, dass sie ihre gute Reputation als Arbeitgeber schwer beschädigen können. Ermittlungsprofils erkennen Betriebe im Verdachtsfall an der Arbeitsweise der Detektei: Die Ermittler sollten fest angestellt, mehrjährig ausgebildet und ZAD-zertifiziert sein, rät Lentz. Auch Gütesiegel wie eine TÜV-Zertifizierung zeigen dem Unternehmen, dass es auf einen zuverlässigen Partner setzt, der auch gerichtsfeste Beweise ohne rechtliche Risiken für den Auftraggeber liefert. „In neun von zehn Fällen zeigt sich, dass der Arbeitgeber mit seinem Verdacht tatsächlich richtig lag“, so die traurige Bilanz aus der Ermittlungspraxis vom Marcus Lentz. Meist reicht ein Einsatz von drei bis vier Tagen um den Betrüger zu überführen, wie gerade jüngst wieder durch die Betriebsstätte der Lentz Detektei in Berlin geschehen. Der angeblich kranke Gärtner verlegte bei Freunden rund 200qm Pflaster in der Hofeinfahrt und wurde dafür – während seiner Krankheit – schwarz bezahlt.
Und selbst, wenn sich herausstellt, dass der Arbeitnehmer wirklich krank war, ist der Einsatz nicht umsonst gewesen: „Vertrauen ist mit Geld nicht aufzuwiegen – und ein Chef, der weiß, dass er auf seinen Mitarbeiter bauen kann, wird besser mit ihm zusammenarbeiten, als wenn ständig ein dumpfer Verdacht im Raum steht.“
Über den Autor: Nils Borsch
Nils Borsch ist als Berufssoldat bei der Bundeswehr gewesen und war dort in der Auslandsverwendung. Nach Abschluss seiner Dienstzeit absolviert er zunächst eine Ausbildung zum ZAD geprüften Privatermittler (IHK) und ist seitdem im operativen Einsatzdienst als Detektiv-Sachbearbeiter in unserem Team tätig.
In seiner Freizeit ist Nils begeisterter Halbmaraton, Marathon und Cross-Hindernis-Läufer.
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