Die unterschätzte Gefahr von innen
Betrug, Untreue und Unterschlagung durch eigene Mitarbeiter
Wirtschaftskriminalität kostet deutsche Unternehmen über 300.000 Euro pro Jahr. Die Urheber dieses Schadens kommen dabei nicht selten aus den eigenen Reihen: Ob Warendiebstahl oder Arbeitszeit- und Spesenbetrug – unehrliches Verhalten von Mitarbeitern kommt in fast jedem Unternehmen vor. Besonders hart trifft das vor allem mittelständische Betriebe.
Deutsche Unternehmer fühlen sich relativ sicher – zumindest rechnen nur die wenigsten damit, selbst ein Opfer von Wirtschaftskriminalität zu werden. Diese Zuversicht macht es Tätern leicht: Wird ein Unternehmen Opfer von Wirtschaftskriminalität, so ist es laut einer Studie von Euler Hermes oft von mehreren Delikten gleichzeitig betroffen. Wo also betrogen wird, sind häufig auch Diebstahl und Unterschlagung nicht weit. So deckten die Ermittler der Detektei Lentz allein 2013 180 Fälle von Arbeitszeit- und Spesenbetrug auf.
Besonders gefährdet: Außendienstmitarbeiter
Mitarbeiter, die im Auftrag des Unternehmens unterwegs sind, zahlen Hotel, Bewirtung oder die Tankfüllung zunächst aus eigener Tasche. Die Auslagen werden nach Vorlage der Quittungen später vom Arbeitgeber ersetzt. Je weniger ein Mitarbeiter im Unternehmen verankert ist, desto größer meist die Versuchung, sich durch falsche Quittungen steuerfreie Zusatzeinnahmen zu verschaffen. Das ist zwar strafbar, aber für viele Unternehmen auch kaum nachprüfbar.
Geheimnisverrat kommt in den besten Firmen vor
So ist Selbstbedienung beim Arbeitgeber in vielen Branchen nahezu an der Tagesordnung. Nach einer Studie des Deutschen Handelsinstituts gehen rund 25 Prozent der rund vier Milliarden Euro Verlust, die dem Handel jährlich durch Diebstähle entstehen, auf das Konto der eigenen Belegschaft. Noch höher sind in der Regel die Schäden, die deutschen Firmen durch Diebstahl von wertvollem Knowhow entstehen. Die Gefahr droht dabei gar nicht in erster Linie durch Hacker oder ausländische Datenspione: Weitaus häufiger sitzt die „undichte Stelle“ in den eigenen Reihen. Der unabhängigen Studie „Industriespionage 2012“ zufolge stellt die eigene Belegschaft sogar eines der größten Informationssicherheitsrisiken in deutschen Unternehmen dar: Fast jeder zweite festgestellte Fall war auf untreue Mitarbeiter zurückzuführen.
Täter diskret enttarnen
Nach wie vor wird rund die Hälfte aller Fälle von Betrug, Diebstahl und Unterschlagung durch bloßen Zufall entdeckt. Steht ein Verdacht im Raum, wird das Thema dann zur „Chefsache“. Interne Recherchen bleiben aber selten unentdeckt – und führen dann oft zu Misstrauen und Unmut innerhalb der Belegschaft. Deshalb sollten betroffene Arbeitgeber keinesfalls auf eigene Faust nachforschen. Wer sorgfältige Ermittlungen, die gebotene Diskretion und vor allen Dingen rechtssichere Beweise sucht, die vor Gericht anerkannt werden, kommt um den Einsatz versierter, möglichst ZAD-geprüfter Detektive nicht herum. Seriöse Ermittler finden durch Einschleusung von Detektiven oder Observation der Verdächtigen meist relativ schnell heraus, ob ein Mitarbeiter seine Arbeit ernst nimmt und wem der Chef kein Vertrauen schenken sollte.
Die Nähe zum Chef fehlt
Die Motive von Mitarbeitern, die ihren Arbeitgeber schädigen, sind vielschichtig: Oft stecken finanzielle Engpässe dahinter oder das Gefühl fehlender Anerkennung. Aber auch die zunehmende Anonymität und ein schlechtes Betriebsklima lassen Gewissensbisse gegenüber dem Unternehmen schwinden. Wer also den Kontakt zu seinen Mitarbeitern sucht, den Zusammenhalt fördert und die Belegschaft zum verantwortungsvollen Umgang mit Betriebsmitteln motiviert, betreibt aktive Prävention gegen Verfehlungen gegen das eigene Unternehmen. Kommt es dennoch zu Unregelmäßigkeiten, heißt es, mit Blick auf die Zukunft Schadensbegrenzung zu betreiben: Die Mitarbeiter sollten erfahren, welche Kosten der Firma durch die Verfehlung entstehen. Und der Unternehmer sollte deutlich machen: Den Schaden, den wenige dem Unternehmen zufügen, bezahlt am Ende die Mehrheit der ehrlichen Mitarbeiter.
Über den Autor: Nils Borsch
Nils Borsch ist als Berufssoldat bei der Bundeswehr gewesen und war dort in der Auslandsverwendung. Nach Abschluss seiner Dienstzeit absolviert er zunächst eine Ausbildung zum ZAD geprüften Privatermittler (IHK) und ist seitdem im operativen Einsatzdienst als Detektiv-Sachbearbeiter in unserem Team tätig.
In seiner Freizeit ist Nils begeisterter Halbmaraton, Marathon und Cross-Hindernis-Läufer.
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